Wednesday, December 12, 2007

Den Weg in Rom finden

Gestern ging ich also aus dem Büro heraus, um mir dann vom Pförtner ein Taxi holen zu lassen. Was ich nicht wusste: Die Taxifahrer streiken doch noch. Die ganze Innenstadt ist also irgendwie zu und man findet nur ganz selten ein Taxi. Der Pförtner rief also erfolglos bei der Taxizentrale an und wartete minutenlang auf irgendetwas ... Die Taxis kämen nicht zurück, sagte er mir ...
Ich ging also im dunkeln zu Fuß in die Richtung, an die ich mich grob noch erinnerte. Es sind ja an und für sich nur 2 km, allerdings mit dem gesamten Gepäck etwas unbequem. Entlang des Straßenstrichs (aber das kenne ich ja auch von Darmstadt) und des Gefängnisses. An der Statione Rebibbia wusste ich allerdings nicht mehr weiter. Ich versuchte mich also durchzufragen, allerdings kannten die Personen auch nicht den Weg und verwiesen mich auf die Polizei, die beim Protokollieren eines Verkehrsunfalls beschäftigt war. Glücklicherweise entdeckte ich auf dem recht weiten Platz ein unbesetztes Taxi, was mich für einen recht geringen Betrag beim Hotel absetzte.
Erst mal kaufte ich ein bisschen im nahegelegenen Supermarkt ein, um ein günstiges Abendessen zu genießen. Danach schaute ich mir noch das italienische Fernsehen an. Nachrichten und die Simpsons auf italienisch. Andere Sprachen gibt es nicht im Hotelfernsehen. Captain Future habe ich mal ausgelassen. Die Nachrichten sagten unter anderem, dass das Benzin an den Tankstellen ausgeht beziehungsweise schon teilweise ausgegangen ist.
Heute Morgen dann nahm ich nach dem Frühstück im Hotel den Bus (ohne Ticket, keine Ahnung wo man das hernimmt, ich habe im Bus nur eine Entwertungsstation gesehen, aber an der Haltestelle gab es keinen Automaten), der mich zur Metrostation bringen sollte. Aber anstelle direkt zur Metrostation zu fahren, fuhr der Bus noch alle möglichen Haltestellen im Ortsteil an. Als er am Gefängnis vorbeifuhr, reichte es mir und ich stieg aus. Gefängnismauern können sich ganz schön lang ziehen. Ich erinnerte mich, dass der Gefängnissportplatz direkt an die Via Tiburtina gebaut ist, aber der war noch nicht in Sichtweite, als die Mauern des Gefängnisses aufhörten. Weiterlaufen. Ich hatte mich nicht geirrt, aber es war wesentlich länger als ich dachte. Ich kam an der gewünschten Stelle heraus und musste nur noch die Strasse entlang zur Firma laufen. Eine Laptoptasche kann ganz schön schwer werden.
Im Büro angekommen war ich einer der ersten. Man erklärte mir, dass am Freitag tagsüber die Öffentlichen Verkehrsmittel streiken würden. Aber die Taxis müssten fahren. Ich denke es wird etwas teurer, am Freitag Heim zu kommen, aber Hauptsache ich bin dann daheim. Wenn es hart auf hart kommt, muss ich eventuell am Samstag heim fahren - keine Ahnung. Aber ich werde am Freitag so früh wie möglich aufhören zu arbeiten.
Heute morgen habe ich in einem zweistündigen Meeting eine besonders effiziente Art eines Oberchefs gesehen, um an Meetings teilzuhaben. Er richtete eine etwa fünfminütige Rede an uns (auf italienisch) und verließ den Raum. Ich nehme an, dass das normal ist, denn keiner der 15 anwesenden Leute wunderte sich. Das ganze Meeting war zu 95% auf italienisch, so dass ich geschätzte 40% verstand. Halt gerade so Bahnhof, Zug und Abfahrt ;) Da noch ein Kollege aus Deutschland neben mir sitzt, kann ich wenigstens ein paar neue Wörter kennenlernen.
Jetzt habe ich erstmal Mittag in der Firmenkantine gegessen und bin pappsatt.
Primo piatto: Pasta
Secondo piatto: Patatine e Hackfleisch (non so questo in Italiano)

So. Weiter Arbeiten.

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